In Zeiten der globalen Wirtschafts- und Bankenkrisen wirft die Führungskultur unzählige Fragen auf. Die Krise der Wirtschaft ist nicht nur eine Krise des Wirtschaftswachstums, sondern auch der Ethik und der Moral. Die scheinbar abgehobene Parallelwelt vieler Chefs und das Gebaren einiger Manager gibt zu denken. Die digitale Revolution verlangt nach neuen Führungsstrukturen.
Über Chefs kann jeder etwas erzählen, denn fast jeder hat einen. Meistens ist es nichts Gutes: Machtbesessen, rücksichtslos, nur auf den eigenen Vorteil bedacht und manchmal auch noch inkompetent – so wirken sie auf uns, jedenfalls die meisten. Sie haben Konzerne in die Insolvenz gesteuert, Mitarbeiter entlassen und Banken ruiniert. Und tatsächlich: Die Krise der globalen Wirtschaft ist nicht nur eine Krise des Wirtschaftswachstums, sondern auch der Ethik und der Moral. „EGOnomics“ nähert sich dem Thema Führungskräfte analytisch und geht vor allem drei Fragen nach: Sind viele Menschen in Führungspositionen tatsächlich ichbezogene Psychopathen, Narzissten ohne jedes Verantwortungsgefühl? Lässt sich im globalen Wettbewerb ein Unternehmen überhaupt ohne ein gewisses Maß an Rücksichtslosigkeit, Selbstüberschätzung und Risikobereitschaft wirtschaftlich erfolgreich führen? Und nicht zuletzt: Sind die Chefs, die wir haben, nicht einfach ein Spiegel unserer Gesellschaft? Müssen also wir alle umdenken, wenn wir andere Chefs wollen? Der Dokumentarfilm „EGOnomics“ von Katja Duregger, der auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival 2016 seine Weltpremiere hatte, begibt sich auf die Suche nach neuen Chefs. In animierten Szenen wird der Frage nachgegangen: Sind wir alle nur Gefangene oder gar Produkte des aktuellen Systems, und was muss sich ändern?